Technische Denkmale für die Öffentlichkeit erhalten!

Drobisch: Auch Ingenieurbaukunst ist kulturelles Erbe

„Die seit Jahren beim Bezirk eingelagerten beiden gusseisernen Stützpfeiler der früheren Karlshorster Bahnbrücke müssen endlich gesichert werden, damit diese technischen Denkmale nicht verloren gehen.“, fordert Thomas Drobisch, kulturpolitischer Sprecher der Lichtenberger CDU-Fraktion.

Der Bezirk solle darum mit der der Deutschen Bahn, die Eigentümerin der sog. Hartung‘schen Säulen ist, eine möglichst kostenlose Übernahme vereinbaren.

Die CDU-Fraktion schlägt nach einer Sanierung die Aufstellung auf einer bezirkseigenen Fläche vor, vorrangig im Hof des Lichtenberger Heimatmuseums. Zur Darstellung des technischen Zusammenhangs sollte nur eine Säule aufgestellt, die zweite Säule in den drei Einzelteilen (Kapitel, Schaft, Sockel) davorgelegt werden.

Bei einer Aufstellung an dieser Stelle sei zudem die Verkehrssicherungspflicht und der Schutz vor Vandalismusschäden leichter zu realisieren als im öffentlichen Raum, so Drobisch.

Die nach dem Ingenieur Hugo Hartung benannten Hartung‘schen Säulen wurden 1880 zur Regelausführung für Eisenbahnbrückenstützen im Berliner Raum bestimmt. Sie waren mit dem Kapitell und dem Sockel über Kugelgelenke verbunden, um Schwingungen der Brücke auszugleichen.

Mit der Eröffnung des neuen Vorortbahnhofs Karlshorst im Jahr 1902 ruhte auch die bisherige Brücke über die Treskowallee auf derartigen Pendelstützen, von denen heute nur noch wenige komplette Exemplare vorhanden sind.

Seit dem Abbau der Säulen bemüht sich der Bürgerverein Berlin-Karlshorst e.V. auf verschiedenen Ebenen, diese Zeugnisse hoher Ingenieurbrückenbaukunst des vorigen Jahrhunderts für die Nachwelt zu erhalten. 

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