Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, eine Ausstellung im Museum Lichtenberg umzusetzen, welche die Historie des Wassersports auf dem Rummelsburger See thematisiert und hierzu eine Gedenktafel am Rummelsburger See aufzustellen.
Zu diesem Zweck soll u.a. der historische Wendedalben der Regatta-Strecke privat oder öffentlich gesichert werden, bevor er im Rahmen der Sanierungsarbeiten entfernt werden wird. Die hinterlassenen Exponate und Chronologien von Horst Sinkse als ehemaliger Zeitzeuge stehen zur Verfügung. Bei der Hansawerft kann angefragt werden, ob weitere Exponate oder Unterlagen verfügbar sind.
Begründung:
Der Rummelsburger See ist für den Wassersport in Deutschland von historischer Bedeutung.
Arbeiter, Handwerker, einfache Angestellte oder auch jüdische Vereine trafen sich über 100 Jahre am Rummelsburger See um zu segeln, zu rudern, in Fahrgastschiffen zu den Restaurants zu fahren, zu feiern und sich zu erholen. Der erste Seglerverein und auch der erste Arbeiterseglerverein, sowie Vereine, die den organisierten Wassersport maßgeblich prägten, wurden hier gegründet. Erfolgreiche Regatta-Segler gingen ebenfalls aus diesem Umfeld hervor.
Viele umliegende Industrien waren ebenfalls vom Wassersport geprägt. International prämierte Boote und qualitativ besonders geschätzte Bootsmotoren wurden rund um den Rummelsburger See gebaut.
Da die Vereine mit der Machtergreifung Hitlers aufgelöst wurden, der See zu DDR-Zeiten nur industriell genutzt wurde und zum Jahresende mit der Hansawerft die letzte noch verbliebene Werft ihren Betrieb einstellt, droht diese Geschichte in Vergessenheit zu geraten.
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